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Artenschutz

Praktizierter Artenschutz im Steinbruch

  • Ein Paradies...
    Ein Paradies...

    ...für Fledermäuse wurde am Rande des Kalksteinbruchs Reußen geschaffen. Aus großen Steinblöcken wurde ein Fledermausstollen angelegt.

Ein Paradies...

Ein solches Bauwerk haben wohl nur ganz wenige Bauingenieure errichtet: 40 Meter lang, 1,80 Meter breit, 2 Meter hoch, errichtet aus kubikmetergroßen Kalksteinblöcken. Was aus der Ferne eher an eine Mischung aus Hügelgrab und Bunkeranlage erinnert, ist tatsächlich ein Fledermausstollen, der auf dem Gelände des Kalksteinbruchs Reußen gebaut wurde.

In der  Produktionsstätte der MKW wird bereits seit den1970er Jahren Kalkstein aus den Folgen des Unteren Muschelkalkes abgebaut. Seit den 90er Jahren stellt die MKW dort Schotter, Splitt und weitere Korngemische her. In direkter Nachbarschaft des Steinbruchs befinden sich die Winterquartiere einer inzwischen äußerst selten gewordenen Fledermausart: der Kleinen Hufeisennase. Die possierlichen, nur 40 Millimeter großen und etwa vier Gramm schweren Tiere finden Unterschlupf in den unterirdischen Hohlräumen und Reststollen, die beim historischen Untertage-Werksteinabbau entstanden sind. Doch diese Winter-Lebensräume sind infolge von natürlichen Verwitterungs- und Erosionsprozessen stark einsturzgefährdet. Für die Verantwortlichen der MKW war es deshalb keine Frage, im Zuge des Artenschutzes für einen dauerhaften Quartierersatz auf dem Werksgelände für die seltene Spezies zu sorgen.

 


Abhängen erwünscht - Fledermaussstollen im Kalksteinwerk

  • Der Eingang...
    Der Eingang...

    ... zu dem neu geschaffenen Fledermausstollen am Rande des Kalksteinbruchs Reußen.

Der Eingang...

Bereits 2006 hat die MKW einen Erstentwurf für die Erstellung eines stollenähnlichen Kunstbaues in Auftrag gegeben. Im März 2007 wurde dieser durch ein Planungsbüro weiter präzisiert. Im Juli 2007 erfolgte eine detaillierte Standortabstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Nach weiteren Gesprächen begannen Anfang September 2010 die Arbeiten. Als Baumaterialien wurden die im Kalksteintagebau vorhandenen Rohblöcke verwendet, aus denen ein 40 Meter langer Zentralstollen mit vier Andockstutzen gebaut wurde. An diese Andockstutzen kann jederzeit angebaut und so das Fledermausdomizil vergrößert werden. Der Stollenboden besteht aus Naturmaterialien und steigt vom Eingang bis zum Ende hin an. Zur Abdeckung des Stollens wurden Betonplatten benutzt. Darüber befindet sich eine einen Meter dicke Erdschicht. Lüftungsschächte sorgen für ein ausgeglichenes Innenklima. Der Stollen verfügt aber auch über Sommerquartiere, die im vorderen und hinteren Bereich der Anlage aus Betonringen gebaut wurden. Darüber hinaus gibt es im vorderen Teil des Stollens zwei Eingänge, durch die Vertreter der Naturschutzbehörden die Anlage betreten können.

Mit der Fertigstellung des Fliegerhorstes für die Flattermänner wurde die bis dato mit  verschiedenen Qualitätssiegeln und DIN-Zertifikaten ausgestattete Produktionsstätte um eine weitere Auszeichnung bereichert: „Fledermausfreundlicher Betrieb“.